Archiv der Kategorie: Naher Osten

Kampf gegen IS: Der Vorwurf, dass es den USA einmal mehr um die Ölfelder und den Schutz der dort präsenten internationalen Ölfirmen ankommt, konnte nicht ausbleiben. Aber erstens ist das in diesem Moment ohnehin sekundär. Und zweitens ist die US-Einstellung zu den nahöstlichen Ölvorkommen in einem grundlegenden Wandel begriffen. Das eigene Interesse am Öl mag ein Motiv sein, aber vor allem gilt es zu verhindern, dass noch mehr Ressourcen der IS in die Hände fallen. Und das ist ja wohl vernünftig. Wenn man die Berichte von Militäranalysten über die von der IS infizierten Gebiete liest, könnte man den Schluss ziehen, dass die IS zwar momentan punktuell noch gewinnt, aber ihre große Offensive etwas stockt. Die schlechte Nachricht ist, dass gegen die IS oft nicht die irakische Armee, sondern schiitische Milizen erfolgreich sind: Sie muss Bagdad schnell in den Griff kriegen, denn ihr Wüten ruft wieder eine sunnitische Gegenbewegung hervor.

Kein Grund zur Euphorie KOMMENTAR | GUDRUN HARRER 15. August 2014, 14:35 Maliki ist nicht die einzige Barriere zur politischen Gesundung und Einheit des Irak Am Ende hat er noch US-Lob für seine „ehrenvolle“ Entscheidung bekommen: Nuri al-Maliki hat seine … Weiterlesen

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Sanktionen gegen die Jihadisten im Irak und in Syrien sowie deren Unterstützer hat der UN-Sicherheitsrat beschlossen. Die einstimmig verabschiedete Resolution sieht unter anderem Strafmaßnahmen gegen sechs Männer vor, die als Hintermänner und Financiers von IS, der radikalislamischen Al-Nusra-Front in Syrien und anderen militanten Gruppen gelten, darunter auch IS-Sprecher Mohammed al-Adnani. Zu den Strafen zählen Reiseverbote, Wirtschaftssanktionen und das Einfrieren von Auslandskonten. EU-Außenminister: Finanzierung der Extremisten soll eingeschränkt werden. Dazu erhofft man sich auch eine bessere Zusammenarbeit in der Region. Etwa soll verhindert werden, dass die IS von Ölverkauf profitiert. Die USA haben erneut Luftangriffe auf Jihadisten im Irak geflogen. Eine Militäraktion zu deren Befreiung erschien den USA daher nicht mehr nötig. Vertreter der Jesiden kritisierten die Angaben. Es seien noch lange nicht alle Geflüchteten in Sicherheit.

Wieder US-Luftangriffe auf Extremisten 16. August 2014, 08:25 Nach Berichten über Massaker an Jesiden – Europa versucht gezielte Schwächung der IS – Rüstungsmaterial für Iraks Kurden und eine breite politische Front sollen die IS-Miliz zurückdrängen Die USA haben erneut Luftangriffe … Weiterlesen

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Israel: Einigung mit Hamas bei indirekten Verhandlungen in Ägypten noch nicht in Sicht – Im völkerrechtswidrig von Israel besetzten Ost-Jerusalem und in Israel hat der israelische Staat seit Anfang Juli 600 Palästinenser festgenommen, darunter viele Minderjährige -„Die Polizei bringt die jungen Inhaftierten zu Massenverurteilungen vor Gericht. Die Richter akzeptieren das und sprechen ihre Urteile ohne Einzelfallprüfung.“ Solche Sammelverfahren seien in Israel bisher nicht vorgekommen, klagte Farah. – In Tel Aviv forderten am Donnerstagabend 10.000 Israelis bei einer Demonstration in Tel Aviv eine dauerhafte Lösung für die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. Auf Schildern der Demonstranten waren sowohl Forderungen nach einer sofortigen Besetzung des Gazastreifens als auch nach „Frieden mit den Palästinensern“ zu lesen.

Israel: Einigung mit Hamas noch nicht in Sicht 16. August 2014, 09:44 Bei indirekten Verhandlungen in Ägypten Gaza – Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern unter Vermittlung Ägyptens zeichnet sich nach Medienberichten noch keine Einigung ab. Ein … Weiterlesen

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Parlament ohne Macht – Parlamentarier halfen Milizen aufzubauen, die heute im Land um die Macht kämpfen – Von der von der Nato mit militärischen Mitteln geschaffenen „Demokratie“ haben die Menschen genug – Aber sie finden allein, keinen Ausweg mehr: In den großen und kleinen Städten wächst die Gewalt! Die Nato hat den Krieg in Libyen als ihren größten Erfolg gefeiert. Viele Menschen im Westen hatten Symphathie dafür, dass Gaddafi mit Gewalt gestützt wurde – ohne darüber nachzudenken, ob es jemanden gibt, der es besser machen wird! Den völkerrechtlichen Krieg der Nato haben wir zugelassen, ebenso unsere Politiker und die Medien haben ihn begrüßt und nicht kritisiert: Jetzt fordert Libyens Parlament internationale Unterstützung!

LIBYEN Hilferuf aus Libyen  Von JULIA GERLACH Ein Mann wandert durch eines der vielen Trümmerhäuser in der libyschen Hauptstadt Tripolis. Foto: dpa Das neugewählte Parlament in Libyen fordert internationale Unterstützung im Kampf gegen die mächtigen Milizen. Im post-Gaddafi-, post-revolutionären Libyen steht viel auf … Weiterlesen

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Ernst Fürlinger: Muslime schweigen nicht zum mörderischen Wahnsinn der IS? In den letzten Wochen haben sich zahlreiche führende muslimische Gelehrte, Organisationen und Bewegungen weltweit mit klaren, scharfen Verurteilungen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ zu Wort gemeldet. Organisation for Islamic Cooperation (OIC): „Die Praktiken von ISIS haben nichts zu tun haben mit dem Islam und seinen Prinzipien, die Gerechtigkeit, Freundlichkeit, Fairness, Religionsfreiheit und Koexistenz fordern.“ Vizerektor der al-Azhar-Universität in Kairo, der höchsten Autorität im sunnitischen Islam, Scheich Abbas Abdullah Shuman: „Das islamische Kalifat kann nicht mit Gewalt wiederhergestellt werden. Die Besetzung eines Landes und die Tötung der halben Bevölkerung – das ist kein islamischer Staat, das ist Terrorismus.“ In einem offenen Brief von mehr als 100 britischen Imamen aller theologischen Richtungen unterzeichnet haben sie gemeinsam an die britischen Muslime appellieren, sich den Bemühungen der Extremisten, junge Muslime in die Kampfgebiete zu locken, zu widersetzen. Ernst Fürlinger ist Leiter des Zentrums Religion und Globalisierung der Donau-Universität Krems und Dozent am Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien. Leitet den neuen Lehrgang „Interreligiöser Dialog: Begegnung von Juden, Christen und Muslimen“ an der Donau-Universität Krems.

Es gibt kein Schweigen der Muslime zum Terror der IS USERARTIKEL | ERNST FÜRLINGER 13. August 2014, 10:48 TWITTERFACEBOOKGOOGLE+ Propaganda der IS könnte weitere junge Muslime anziehen und Spaltungen auch in anderen Weltgegenden vertiefen 292 Postings vergrößern Kriege ziehen Polarisierungen … Weiterlesen

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Kleinstadt nahe Damaskus mit Hilfe der Hisbollah wieder fast vollständig unter Kontrolle des RegimesSeit Monaten drängen die Truppen von Präsident Bashar al-Assad zusammen mit der Hisbollah (Hizb-Allah) die Aufständischen in der Umgebung von Damaskus immer weiter zurück und haben weite Teile von Zentral-Syrien und das Grenzgebiet zum Libanon wieder unter ihre Kontrolle gebracht. In Syrien tobt seit über drei Jahren ein Bürgerkrieg, in dem Hunderttausende Menschen getötet und verletzt wurden. Millionen Syrer sind vor den Kämpfen ins Ausland geflüchtet. EWBD: Der Westen hatte nicht eine friedliche Veränderung gefordert, sondern auf einen gewaltsamen Sturz Assads gesetzt – wie in Libyen praktiziert – und die Ausbildung und Bewaffnung islamistischer Kämpfer vor allem über ihre Partner am arabischen Golf zumindest geduldet, wenn nicht selbst betrieben! Bilder von einem zerbombten Land: Warum puschen Politik und Medien nicht für Frieden in Syrien und ein Ende des Leids in dem Land? Passt das nicht ins strategische Konzept? Oder was ist der Grund? Und der Westen sollte nur demokratische Wahlen fordern, nicht selbst bestimmen wollen in Kolonialmanier, wer regieren soll und wer nicht (Assad muss weg)! Wie in Libyen zu sehen, führt die Arroganz des Westens in mehr Chaos, wenn er meint zu wissen, wer wo am besten regieren soll!

Syriens Armee vermeldet Erfolge gegen Rebellen nahe Damaskus   14. August 2014, 12:49 Fotos vom anhaltenden Töten und Sterben in Syrien – warum wird darüber nicht genauso berichtet, wir über das Sterben in Irak? Will man dort keinen Frieden? Keine … Weiterlesen

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„Hinter jedem Krieg und damit hinter jedem einzelnen Todesopfer verbirgt sich ein Gesicht, ein Mensch. Wir vergessen, dass jedes zerstörte Haus ein Familienleben und jedes zerstörte Krankenhaus das Leid eines Verletzten erzählt. Kriege sollten nicht zum Alltagsgeschäft in dieser Welt gehören und verhindert werden. Diesen Leitgedanken folgend wurden die Vereinten Nationen gegründet. Die Sicherung des Weltfriedens und die Einhaltung des Völkerrechts haben seit ihrer Gründung höchste Priorität. Was aber passiert, wenn die Vereinten Nationen nicht in der Lage sind, Letzteres sowohl zu schützen als auch jeden diesem Völkerbund beigetretenen Staat dazu zu zwingen, die formulierten Leitgedanken einzuhalten? Dann passiert Gaza. Dann hat Gaza wieder einmal tausende Tote und Verletzte, dann verwandelt sich ein einst blühender Landstrich in ein Trümmerfeld. Sanktionen und die Ahndung der begangenen Kriegsverbrechen am palästinensischen Volk vor dem Internationalen Strafgerichtshof keine Abwegigkeit, sondern das Stoppschild für Israel. Je schneller dieses Stoppschild hochgehalten wird, umso besser für uns, für Israel, für die internationale Gemeinschaft und für den Frieden. Aus 100 Prozent Palästina wurden 1947 rund 44 Prozent Palästina und aus diesen wurden 1967 knapp 22 Prozent Palästina. Diese Realität hat das palästinensische Volk akzeptiert. Akzeptieren wird es nicht die jetzige Realität, die aus Besatzung, Blockade, Unterdrückung und Entrechtung, aus Bombardements, Vertreibung und zu guter Letzt aus Kriegsverbrechen besteht.“ Salah Abdel Shafi (Jahrgang 1962) ist seit Oktober 2013 Missionschef der palästinensischen Vertretung in Wien.

Kriegsverbrechen verjähren in 2000 Jahren nicht KOMMENTAR DER ANDEREN | SALAH ABDEL SHAFI   12. August 2014, 18:24     Immer wieder Gaza: Israel zwingt die Völkergemeinschaft dazu, Völkerrecht und Weltfrieden fahrenzulassen. Eine Replik auf den israelischen Botschafter in Wien, … Weiterlesen

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Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ wächst, und die Türkei unterstützt die Extremisten. Dschihadisten werden mitten in Istanbul rekrutiert – mit dem Versprechen, einen Gottesstaat zu errichten, der bis nach Israel reicht. Die türkische Regierung weigert sich, die Gruppe als Terrororganisation zu bezeichnen. IS rekrutiert ungestört Dschihadisten in der Türkei und nutzt das Land zum Transit in die Kampfgebiete des Irak und Syriens. Den türkischen Sicherheitsbehörden blieb anscheinend sogar verborgen, dass sich mehr als tausend türkische Extremisten dem IS angeschlossen haben. Von den Geiseln fehlt jede Spur Möglich ist aber auch, dass die Türkei bewusst über die Untaten der Islamisten hinwegsah. Ankara verfolgt schließlich das Ziel, all jene Kräfte zu unterstützen, die Syriens Präsidenten Assad, einen früheren Freund des türkischen Noch-Premierministers und baldigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, stürzen könnten. Ließ die Regierung dafür diese Extremisten der brutalsten Sorte gewähren?

Dschihadisten aus der Türkei: Verführung zum „Heiligen Krieg“ Von Hasnain Kazim, Istanbul REUTERS IS-Dschihadisten im Nordirak: „Kämpfen bis zum Ende“ Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ wächst, und die Türkei unterstützt die Extremisten. Dschihadisten werden mitten in Istanbul rekrutiert – mit dem Versprechen, … Weiterlesen

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Politikwissenschaftler Usama Antar: Tieren im Zoo geht es besser als Menschen in Gaza – Nicht die Palästinenser sind schuld am Krieg. Israels harte Blockade des Gazastreifens treibt sie zur Gewalt. Auf lange Sicht droht Israel so zu verlieren. Der Politikwissenschaftler Usama Antar, 47, studierte und promovierte in Münster. Er lehrte an der Al-Azhar- und der Al-Aqsa-Universität in Gaza.

Leiden der Palästinenser im Nahostkonflikt Tieren im Zoo geht es besser als Menschen in Gaza Bild vergrößern Selbst die Einfuhr von Baumaterialien ist nicht gestattet, um die bombardierten Häuser im Gazastreifen wieder aufzubauen. (Foto: dpa) ANZEIGE       Nicht … Weiterlesen

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Nicht nur amerikanische, auch britische Soldaten kämpfen wieder im Irak! Dabei haben wir diesen beiden Ländern v.a. die Ausbreitung des Terrors zu verdanken, ist ihr völkerrechtswidriger Angriffskrieg die Hauptursache für den Zerfall des Irak und das Entstehen des Kalifats. Die UNO erklärt in Irak nun die höchste Alarmstufe, wie vorher bereits in Syrien, Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik! Allein die Uno, und nicht die Kriegsverursacher, wäre die richtige Einrichtung, um in Irak die Menschen zu schützen (bei aller Unzulänglichkeit, aber wir haben keine bessere globale Einrichtung, und da bestimmen immerhin auch Nicht-Westmächte mit). Und nun zu den von der UNO ausgerufenen Notstandszonen: Warum berichten die Medien so wenig, über das Leid der Menschen dort? Weil man es dort aus wirtschaftlichen Interessen nicht stoppen will? Es gibt für uns in der reichen Welt unvorstellbar grausame Lebensbedingungen auf dieser Erde. Die Medien berichten zu Sendezeiten, die viele erreichen, nur dann und dort darüber, wenn die reichen Länder und vor allem die reichen Eliten der Welt dort aus eigenen wirtschaftlichen und strategischen Interessen militärisch intervenieren wollen! Dann wird auf die Mitmenschlichkeitsdrüse gedrückt. Wie man an Syrien sieht, wo über das Leid der Menschen seit der Zeit nicht mehr berichtet wird, seit man nicht mehr intervenieren will. Der Maßstab für Berichte und Eingreifen müsste aber ein anderer sein: Nicht die Wirtschaftsinteressen der reichen Welt, sondern der Wille, die Verletzung von Menschenrecht überall zu beenden, weil es Menschen sind! Das jedenfalls ist der Maßstab unserer globalen – und von den Staaten beschlossenen Verfassung – der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte! Wir brauchen eine Anstrengung all derer, die dafür eintreten, sich außenpolitisch gemeinsam viel mehr zu informieren, die Not bekanntmachen und Maßnahmen zu fordern und zu organisieren, die wirklich das Leid beenden, nicht noch verschlimmern, wie bei den Militärinterventionen der westlichen Mächte in den vergangenen Jahrzehnten. Da ist der Einzelne zwar überfordert, aber wenn sich viele beteiligen und die Aufgaben teilen, sollte es möglich sein! Dafür wollen wir uns engagieren, als Eine-Welt-Diplomaten; wenn du mitmachen willst, melde dich! Aber es gibt sicher auch noch viele andere Stellen, wo man etwas bewegen kann.

Irakischer Ministerpräsident al-Maliki verliert Unterstützung der eigenen Partei – UNO ruft höchste Notstandsstufe aus   14. August 2014, 09:28     Britische Spezialkräfte sollen schon vor Wochen in den Irak geschickt worden sein Bagdad – Der erbittert um die Macht … Weiterlesen

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