Archiv der Kategorie: Armut und Reichtum

Hunger und Umweltzerstörung in einer von Reichtum überquellenden Welt! Jean Ziegler: Das muss nicht sein! Das könnten wir ändern!

ES IST AN DER ZEIT FÜR DEN AUFSTAND DES GEWISSENS Einst war er der Fahrer von Che Guevara. Heute schreibt der Schweizer Soziologe JEAN ZIEGLER Bücher – über den Hunger in der Welt und den problematischen Reichtum der Schweiz. Freunde … Weiterlesen

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Im Kapitalismus zählt Herkunft, nicht Leistung. Ein französischer Wirtschaftswissenschaftler belegt: Herkunft und nicht Leistung entscheidet über die soziale Stellung, und einige wenige immer größere Reichtümer anhäufen. Nach Piketty: Die Konzentration der Vermögen ist eine Art Naturgesetz des Kapitalismus. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich dieVermögen stets erheblich schneller vermehrt als die Wirtschaftsleistung. Die Erträge auf Anlagen in Aktien, Anleihen oder Immobilien belaufen sich demnach im Schnitt auf viereinhalb bis fünf Prozent pro Jahr, der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts dagegen beträgt langfristig nur ein bis eineinhalb Prozent. Das Einkommen aus Arbeit kann nicht mit dem Einkommen aus bereits angehäuftem Vermögen Schritt halten. In einer Welt, in der Familiendynastien einen großen Teil der wirtschaftlichen Ressourcen kontrollieren, bestimmt die Geburt den sozialen Status. Es gibt weder Chancengleichheit noch Leistungsgerechtigkeit. Oder wie es Piketty formuliert: „Die Vergangenheit frisst die Zukunft auf.“ Er steht mit dieser These nicht allein. Erst kürzlich hat der britische Historiker Gregory Clark anhand der Analyse von Familiennamen gezeigt, dass die Oberschicht in den meisten Ländern ihre gesellschaftliche Stellung über Jahrhunderte hinweg verteidigen kann und die soziale Mobilität auch in den westlichen Demokratien viel geringer ist als gemeinhin angenommen. Wenn es stimmt, dass sich mit der Verwaltung des eigenen Vermögens mehr Geld verdienen lässt als im Beruf, dann ist die Hoffnung vergebens, durch Bildung eine faire Verteilung des Wohlstands zu erreichen. Dann sorgt auch die Verbreitung von Wissen und Fertigkeiten nicht für den sozialen Ausgleich. Mitte des 20. Jahrhunderts nähern sich die Renditen auf Arbeit und Kapital plötzlich an. Die bisherige Verteilungsrelation geriet von zwei Seiten unter Druck: Einerseits wuchs die Wirtschaft rasant, die Löhne stiegen kräftig, die Arbeitnehmer profitierten vom Ausbau des Wohlfahrtsstaats. Anderseits gingen die Vermögenserträge zurück. Seit den siebziger Jahren allerdings kehrt sich der Trend wieder um. Die Wirtschaft wächst nicht mehr so schnell, die Steuern wurden gesenkt, und der Sozialstaat wurde zurückgebaut – und damit nähern sich die spätindustriellen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts laut Piketty den Klassengesellschaften des 19. Jahrhunderts an. Was tun?

UNGLEICHHEIT Wer hat, dem wird gegeben Ein neues Buch macht Furore: Im Kapitalismus zählt Herkunft, nicht Leistung. Was kann der Staat tun? VON MARK SCHIERITZ DIE ZEIT Nº 11/20146. März 2014  07:00 Uhr 4 Kommentare In Honoré de Balzacs Roman Vater Goriot … Weiterlesen

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Das Vermögen der Deutschen beläuft sich auf sechs Billionen Euro, aber es ist sehr ungleich verteilt: In keinem anderen Euro-Land ist das Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. Die Schere zwischen denen, die viel Geld besitzen und denen, die gar keines haben, wird dabei immer größer. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt demnach ein persönliches Vermögen im Wert von mindestens 800.000 Euro. Dagegen verfügt gut ein Fünftel aller Erwachsenen über gar kein Vermögen. Bei rund sieben Prozent seien die Schulden größer als der Besitz. Nach den aktuellen Zahlen, die sich auf das Jahr 2012 beziehen, haben Männer mehr Vermögen als Frauen, und Menschen im Westen Deutschlands mehr als doppelt so viel Geld wie diejenigen in den neuen Bundesländern. Das durchschnittliche Nettovermögen der Westdeutschen lag laut der Studie 2012 bei 94.000 Euro, im Osten bei 41.000 Euro. Männer besaßen im Schnitt 97.000 Euro, Frauen 27.000 weniger. Sicher, auch ganz unten wachsen die Fernsehgeräte, ein Smartphone findet sich noch in der ärmsten Hütte. Echte Vermögenswerte aber, Immobilien, Aktien, Staatsanleihen, sind nirgendwo sonst in der Euro-Zone so ungleich verteilt wie bei uns. Und gibt es Protest? Er wird abgelenkt: Die Story der Rechtspopulisten: Arme Deutsche sollen reiche Südeuropäer retten – wie ungerecht! Die Kleinredner: Die Ungleichheit betreffe doch „nur“ die Immobilien, das ist so eine Ausrede. Wieso „nur“? Dass die untere Hälfte des Landes beim oberen Fünftel zur Miete wohnt und so den Reichtum der ohnehin Begüterten mehrt, statt Rücklagen zur eigenen Absicherung zu bilden. In Deutschland besteht die Tendenz: Die Sieger bekommen alles! Im Grundgesetz heißt es aber doch: Eigentum verpflichtet!

DIW-STUDIE Reiche werden reicher, Arme werden mehr Das Vermögen der Deutschen beläuft sich auf sechs Billionen Euro, aber es ist sehr ungleich verteilt. Arbeitslose haben in den vergangenen Jahren besonders viel verloren. In keinem anderen Euro-Land ist das Vermögen so … Weiterlesen

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Ein Prozent der Menschheit besitzt mehr als eine Millionen Dollar und 40 Prozent des Weltvermögens! Die Occupy-Bewegung hat nichts geändert! EWD (WL) Dazu muss jetzt eine breitere Bewegung her, vor allem auch von den Gewerkschaften getragen, um da etwas zu ändern! Und werden die akzeptieren, dass wir erst einmal dafür sorgen, dass keine/r mehr verhungert, jede/r in die Schule gehen und Gesundheitsversorgung bekommt? Dazu müsten die Menschen ihre Identität verändern, sich nicht zuerst als Deutsche, Europäer, Menschen der reichen Welt verstehen, sondern als globale Gemeinschaft! Daran sollten wir arbeiten, denn eins hat sich geändert: Früher profitierten alle Klassen der reichen Länder von der Ausbeutung der armen Länder, heute nur noch ein Teil; die Arbeitenden – und vor allem die weniger gut ausgebildeten – stehen heute in Konkurrenz mit Arbeitenden in den armen Ländern, die bereit sind, für die internationalen Konzerne unter viel schlechteren Bedingungen zu arbeiten! Diese Bevölkerungsteile in den Industrieländern können ihre Rechte nur sichern, wenn sie mit durchsetzen, dass die Menschen weltweit soziale Rechte bekommen, so dass die Unternehmen durch Betriebsverlagerungen keine Extraprofite mehr machen können.

INFOGRAFIK Wenige Reiche, viel Reichtum Die Vermögen auf der Welt sind dramatisch ungleich verteilt. Wie sehr, zeigt ein Datenreport aus der Schweiz – und unsere Infografik. 27. Januar 2014   Mehr als zwei Jahre ist es her, dass in New … Weiterlesen

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Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den Ländern mit der höchsten Vermögensungleichheit! Jeder zwölfte Deutsche kann sich keine regelmäßigen Mahlzeiten leisten! Ein Fünftel der Bevölkerung hat überhaupt kein Vermögen. Das Vermögen der 80.000 wohlhabendsten Deutschen ist 16 mal so groß, wie das von 40 Millionen Deutschen am unteren Ende der Vermögensskala. Dass man auf Kapitaleinkünfte (Zinsen, Dividenden usw.) bloß noch 25 Prozent Abgeltungssteuer zahlen muss, während Arbeitnehmer bis zu 42 Prozent Lohn- bzw. Einkommensteuer entrichten müssen, ist eine schreiende Ungerechtigkeit. Gewöhnliche Bürger haben in den Industrieländern mit Milliardensummen Banken gerettet, während sie selbst unter der Krise leiden müssen. Es fehlt nicht an statistischen Daten, die den fortschreitenden Zerfall unserer Gesellschaft in Arm und Reich belegen, aber an den zu seiner Bekämpfung notwendigen Taten. Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die „Aktivierung“, Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet. Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Somit bilden Armut und Reichtum zwar ein begriffliches Gegensatzpaar, aber in gewisser Weise auch zwei Seiten derselben Medaille: Wenn etwa Geringverdiener aufgrund der sie hart treffenden Krisenfolgen häufiger ihr Girokonto überziehen und hohe Dispozinsen zahlen müssen, werden die Eigentümer der Banken noch reicher. Verantwortlich für die wachsende Ungleichheit ist das Kapitaleigentum, aber auch eine Steuerpolitik nach dem Matthäus-Prinzip: „Wer hat, dem wird gegeben, und wer nicht viel hat, dem wird auch das Wenige noch genommen“! Kapitaleigentümer vertreten ihre Interessen heute sehr viel massiver und rücksichtsloser als in der „alten“ Bundesrepublik, weil sich die Kräfteverhältnisse zu ihren Gunsten geändert und durch den Aufstieg des Neoliberalismus ideologische Deutungsmuster an Bedeutung gewonnen haben, die ihre soziale Privilegierung legitimieren.. Dass die Armuts- und Reichtumsberichten die Ursachen sozialer Fehlentwicklungen wie der wachsenden Ungleichheit vernachlässigen, hängt mit den anders gelagerten Interessen ihrer Auftraggeber zusammen. Regierende möchten in den zahlreichen Armuts- und Reichtumsberichten die Erfolge ihrer Politik dokumentiert, aber nicht ins Stammbuch geschrieben bekommen, dass sie tiefgreifende Veränderungen der Wirtschaftsordnung vornehmen müssten, um die Verteilungsschieflage beseitigen zu können. Aber diese Schieflage ist nicht nur ungerecht, sondern bringt die ganze Wirtschaft in eine Schieflage: Öffnet sich die Vermögensschere, wird das System im Kern instabil und neigt zur Bildung von Finanzblasen, die irgendwann zusammenbrechen und die Realwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen – insofern sorgt die anhaltende Umverteilung von unten nach oben für Instabilität

JENS BERGER „Wem gehört Deutschland?“ Von Caspar Dohmen Die Vermögens-Verteilungsfrage ist für die Stabilität einer kapitalistischen Gesellschaft von Bedeutung, meint der Autor Jens Berger. (picture-alliance / dpa / Markus C. Hurek) Soziale Marktwirtschaft heißt auch: umverteilen. Denn in dieser Wirtschaftsordnung … Weiterlesen

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