Archiv der Kategorie: Jugend

«Hände hoch! Nicht schiessen!» Proteste nach Tod von schwarzem Teenager – Polizei geht mit Tränengas und Rauchbomben gegen die Demonstranten vor! Ein 19-jähriger Mann, der bei Protesten in der vorangegangenen Nacht von Polizisten angeschossen wurde, schwebte in einem Spital in Lebensgefahr. Die überwiegend schwarzen Bewohner der Kleinstadt mit 20 000 Einwohnern fordern eine umfassende Aufklärung der Tötung des 18jährigen Michael Brown durch einen Polizisten. In wenigen Wochen hat die Polizei in den USA den zweiten unbewaffneten Schwarzen getötet. Für viele Bewohner der überwiegend schwarzen Gemeinde Ferguson sowie für viele Schwarze in Amerika ist der Fall klar: Wieder einmal hat ein Polizist grundlos einen der ihren umgebracht. Es ist offensichtlich und von der Statistik belegt, dass Schwarze von Polizei und Justiz im Durchschnitt härter angefasst werden als Weisse. Nicht zu reden von der Tatsache, dass Polizisten und Richter in der Unterdrückung der Bürgerrechte der Schwarzen lange eine schändliche Rolle spielten. Für viele Weisse mag all dies als alte Geschichte erscheinen, für viele Schwarze jedoch ist es Alltag. Das sagte sinngemäss Präsident Obama, als der Prozess um den Tod von Trayvon Martin in Florida 2012 mit einem Freispruch endete.

Proteste nach Tod von schwarzem Teenager «Hände hoch! Nicht schiessen!» Heute, 14. August 2014, 12:21 MerkenDruckenE-Mail Demonstranten in Ferguson, die den Tod von Michael Brown nicht einfach hinnehmen wollen. (Bild: Mario Anzuoni / Reuters) In Ferguson im amerikanischen Gliedstaat Missouri … Weiterlesen

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Nichts für’s Leben, sondern für die Wirtschaft nuss die heranwachsenden Generation lernen. Die systematische Verdummung der Jungen, die „mit begrenztem Horizont und engem Herz“ in eine unmenschliche Leistungsgesellschaft gedrängt werden, prangert der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier an. Bei der Zusammensetzung der Bildungsinhalte zählt nur noch die wirtschaftliche Logik. Die Lehrinhalte werden danach ausgewählt, was später auf dem Arbeitsmarkt auf jeden Fall verwertbar ist. Seit Jahren findet in den Schulen eine Verlagerung zugunsten naturwissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Inhalte statt. Unterrichtsstunden in Musik, Literatur und Kunst werden gekürzt, weil diese Fächer kein im ökonomischen Sinne nützliches Wissen vermitteln. Der Verzicht auf kulturelle Bildung wird unsere demokratische Grundordnung über kurz oder lang gefährden, weil der Nachfolgegeneration die politische Urteilsfähigkeit fehlt. Viele junge Menschen haben nach wie vor das Bedürfnis nach humanistischer Bildung. Deswegen ist das Interesse an diesen Studiengängen immer noch groß. Aber auch hier ist es kein Geheimnis, dass die Wirtschaft immer mehr Einfluss darauf nimmt, was an den Hochschulen in Lehre und Forschung stattfindet. Wofür stehen Jugendliche heute auf? Für ihre eigenen Interessen. Aber dem liegen keine weiter reichenden Werte zugrunde. Das Produkt, das die Jugend primär verkauft, sind sie selbst. Letztlich geht es um Erfolg, Image und Konsum. Wichtiger als, wie ich mich fühle, ist, wie die anderen mich sehen. Wie sehe ich aus? Welche Statussymbole habe ich? Dieses Verhalten lernen Kinder und Jugendliche schon sehr früh, und sie lernen auch, sich selbst gut zu verkaufen. Die neuen Medien verstärken dieses Bedürfnis nach Selbstdarstellung und Selbstvermarktung nur noch. Aber notwendig glücklich wird man nicht, wenn man tagtäglich eine Rolle spielt, mit der das eigene Selbst wenig bis nichts zu tun hat.Diese Ökonomisierung der Bildung ist ein Schlag ins Gesicht der 68er-Generation. Die haben noch in größeren Dimensionen gedacht, haben über die Dritte Welt, die Hochschulreform, Sozialgesetze und demokratische Mitbestimmung gestritten. In den 90er-Jahren kam dann so langsam der Umbruch in eine Ego-Gesellschaft. Auch viele der 68er haben sich korrumpieren lassen. Deswegen hat die ganze 68er-Bewegung bei den Nachfolgegenerationen an Ansehen verloren. Zum einen müssen wir anfangen, die Probleme der Jugendlichen wieder ernst zu nehmen. Oft genug höre ich: Was haben die zu meckern? Denen geht es im Vergleich zu den früheren Generationen doch richtig gut. Auf der anderen Seite müssen wir wegkommen von einer Lebenshaltung, in der es nur um materielle Güter geht, und von einer Bildungspolitik, die nur den Interessen der Wirtschaft dient. Wir brauchen eine neue Bewegung aus der Zivilgesellschaft heraus, wenn humanistische Werte in unserem Bildungssystem wieder eine Rolle spielen sollen. Wenn das nicht passiert, sehe ich für die Jugend schwarz.

„Auf dem besten Wege in die absolute Verblödung“ Mag es die Jugend bunt, aber inhaltsleer? So wie auf diesem Festival in London(Foto: PYMCA/UIG via Getty Images/Universal Images Group Editorial) Von Christin Bohmann Der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier beklagt die zunehmende Verdummung … Weiterlesen

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